Sonntag, 2. Januar 2011
Die Behandlung meines linken Auges ist nun 3 Monate her. Und das Ergebnis ist, dass es eine kleine Verbesserung der Sehfähigkeit gibt. Da wo vorher alles schwarz/grau war, kann ich grob Umrisse sowie hell und dunkel erkennen. Das ist ja schon mal etwas, sollte man meinen. Das Problem ist nur, dass ich nicht lesen kann mit dem Auge. Das ist grundsätzlich schlecht. Aber für einen Diabetiker ist das eine Katastrophe. Ohne Lesefähigkeit komme ich nicht aus. Mal ganz davon abgesehen, dass es für meinen Beruf als Sekretärin auch nicht grad zuträglich ist, nur noch mit einem Auge sehen zu können. Das ist nämlich ganz schön anstrengend. Außerdem bringt das Öl im Auge mit sich, dass alles ein wenig verschwommen ist. Aber das ist nicht so schlimm. Viel schlimmer ist hingegen, dass ich nun auch noch Migräne habe. Zum Glück nicht die Art, bei der man sich ins Bett legen muss und vom Klo nicht mehr runter kommt. Durch die psychische und physische Belastung entstanden, sehe ich Auren. So lustige ringförmige Kreise, deren Rand zu brennen scheint. Nach Auftauchen verschwinden sie relativ schnell wieder. Allerdings sieht es immer so aus, als würde jemand die Netzhaut verbrennen. Und das macht die Krankheit auch nicht erträglicher. Entspannung ist da Fehlanzeige.

Was mich nach wie vor ziemlich ärgert ist, dass man keine Unterstützung auf mentaler Ebene bekommt? Wie soll ich mit der Situation umgehen? Kann ich Vorbereitungen treffen, wenn ich mit dem anderen Auge auch nicht mehr sehen kann? Und was passiert, wenn ich am anderen Auge auch behandelt werden muss (sprich, das Auge muss zugeklebt werden) – bekomme ich dann jemanden, der mir tagsüber hilft, Dinge zu bewerkstelligen? Ich kann ja nichts mehr viel sehen? Ich komme allein und verlassen vor.

Um etwas gegen die konstante Anspannung und Verspannung zu tun, habe ich mit autogenem Training angefangen. Aber das ist nicht so einfach. Grundsätzlich gehöre ich ja nicht zu den Menschen, die an "Nichts" denken können. Und so wandern die Gedanken immer zum Problem zurück. Entspannung ist da Fehlanzeige. Außerdem finde ich es im Kurs auch äußerst unangenehm, wenn in dem Raum das Licht ausgeschaltet wird. Da fehlt mir jegliche Orientierung und der Gedanken daran, dass so meine Zukunft aussieht (Leben in Dunkelheit), macht Entspannung auch nicht grad einfacher.

Noch dazu kommt, dass ich versuche, meinen Frust mit Essen gut zu machen. Aber das funktioniert natürlich nicht. Das macht alles nur noch schlimmer.

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Donnerstag, 23. September 2010
Änderung tut Not
Die erste Augen-OP war, naja, wäre mit mehr Beruhigungsmitteln besser zu überstehen gewesen. Der Eingriff an sich war kurz und schmerzlos. Zuerst bekam ich di Spritze und dann die Kältebehandlung. Anschließend war bis zum andern Tag ein Pflaster auf dem Auge. Am nächsten Tag konnte ich das Krankenhaus wieder verlassen.

Eigentlich wollte ich ja auf der Arbeit wesentlich kürzer treten. Der Visus auf dem linken Auge ist 0,5. Sehen strengt furchtbar an. Und da ich den ganzen Tag am PC arbeite, trägt das nicht zur Verminderung de Anstrengung bei. Und obwohl ich es jeden Tag bereue, arbeite ich trotzdem mehr als ich kann. Ich arbeite ja gerne. Aber erstens geht es im Moment einfach nicht. Und zweitens arbeiten andere weniger und fahren genauso gut. Wenn nicht sogar besser, da sie mehr Privatleben haben.

Ich weiß garnicht, warum ich so blöd bin. Selbst wenn ich die Hoffnung habe, dass mein Einsatz belohnt wird, wird es eh nicht so kommen? Wenn ich nicht die Arbeit mache, dann macht sie eben jemand anders. Wer sie macht ist egal. Hauptsache sie wird erledigt.

Es kommt aber "Existenzangst dazu. Ich hoffe natürlich, dass ich belohnt werde für meinen Einsatz und mein Arbeitgeber mir auch mit verminderter Sehfähigkeit einen Job gibt. Arbeit ist mein Leben. Das ist traurig, ist aber leider so.

Aber wie ändert man seine Gewohnheiten. Sei es, früher nach Hause zu gehen und Arbeit auch mal liegen zu lassen, sich mehr zu bewegen und weniger Süßkram zu Essen. Man müsste doch meinen, dass sich mein Verhalten durch meine Krankheit automatisch ändern würde. Aber das tut es nicht. Ich habe immer auf den Tag gewartet, an dem sich mein Verhalten automatisch ändert. Oder es diesen Moment gibt, wo es Klicl macht. Aber so einfach macht man es mir leider nicht. Also, wie meine Verhaltensweisen ändern? Ich weiß ja was ich falsch mache. Aber ich weiß nicht, wie ich mich am Riemen reißen kann.

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Freitag, 3. September 2010
Morgen ist es soweit
Morgen habe ich die erste (kleine) Operation am Auge. Ich werde eine Spritze bekommen und die Kyro-Koagulation.

Bin ich nervös? Noch nicht so richtig. Will ich auch nicht sein. Ich will auch keine Angst haben. Die ist in diesem Fall nicht wirklich hilfreich. Wenn ich die Angst zulassen würde, dann würde ich morgen nicht ins Krankenhaus gehen und mich in der kleinsten Ecke verstecken, die es gibt.
Aber das macht es ja auch nicht besser. Im Gegenteil. Ich hoffe, dass alles gut geht! Irgendwann muss ich doch auch mal ein bisschen Glück haben.

Ansonsten mache ich mir Gedanken über das frühe Aufstehen. 05:00 Uhr. Gaaanz toll. Ich habe mir schon mein Frühstück fertig gemacht, damit ich das morgen früh nicht machen muss. Außerdem habe ich im Internet einen telefonischen Weckdienst aufgetan. Ich habe zwar schon 2 Wecker, aber sicher ist sicher.

Ich hoffe, dass die Behandlung morgen hilft. In den letzten Tagen ist es wieder etwas schlimmer geworden. Ich kann sehen, dass es blutende Gefäße im Auge gibt.

Auch wenn ich nicht an Gott glaube: Lieber Gott, lass alles gut gehen!!!

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